Zum Wohl der Kinder
Interdisziplinärer Arbeitskreis bringt Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen

Eppingen - Wer sich als Politiker heutzutage ins Gespräch bringen will, muss irgendetwas für Kinder tun. Etwas ändern, anpacken, oder sie zumindest in einer Ansprache vor großem Publikum erwähnen. Als gewählte Vertreter den Nachwuchs noch nicht im Visier hatten, kamen schon in Eppingen Fachleute zusammen und gründeten den Interdisziplinären Arbeitskreis. Berufsgruppen, die sich im Raum Eppingen schwerpunktmäßig um Kinder im Vorschulalter kümmern. Das war Ende 2000, im achten Jahr des Bestehens können sich die 30 darin zusammengeschlossenen Therapeuten, Erzieher, Lehrer oder Ärzte ihn nur schwer wegdenken. Das große Auftreten ist aber nicht ihr Ding. Sie arbeiten eher still im Verborgenen.
Richtige Ansprechpartner Erfolge lassen sich nicht an konkreten Beispielen messen, sagen Teilnehmerinnen. Vernetzung, zu wissen, was die anderen Berufsgruppen anbieten: Das sind Vorteile, die beispielsweise die Kinderärztin Dr. Simone Schulze, die Heilpädagogin Irene Bader-Provenzano, die Kinderphysiotherapeutin Cornelia Szilvas und die Richener Erzieherin Kornelia Kuhmann an dem Arbeitskreis schätzen. Ein Alltag ohne diesen losen Zusammanschluss? Würde ihr bei einem Kind etwas auffallen, würde sie sofort an einen Kinderarzt als Ansprechpartner denken, sagt Kuhmann. Aber darüber hinaus? Das Telefonbuch aufschlagen, um weitere Hilfe zu finden? „Ich weiß gar nicht, wen ich anrufen sollte.“
Dem ist nicht mehr so, seit es den Arbeitskreis gibt. Man kennt sich und die jeweilige Arbeit des anderen ganz genau. „Man greift schneller zum Telefon“, sagt Kuhmann, „und sucht das Gespräch miteinander.“ Kinderärztin Schulze pflichtet ihr bei. „Die Kommunikation ist einfacher geworden.“
Initiatorinnen waren Irene Bader-Provenzano und Cornelia Szilvas, die damals nur telefonisch miteinander zu tun hatten. Mit ihrer Idee stießen sie auf offene Ohren. „Das Interesse war sofort da“, erinnert sich auch Kornelia Kuhmann. Die Experten sahen die Notwendigkeit, sich übereinander zu informieren.
Schwerpunkte Aber nicht nur das. Mittlerweile setzt sich der Interdisziplinäre Arbeitskreis jährliche Schwerpunkte, die Theorie und Praxis miteinander verbinden. 2008 geht es in drei Vorträgen um Konzentrationsstörungen sowie Rechenschwäche und um das Thema Lese- und Rechtschreibschwäche. Zwar sind dies schulische Themen, die aber schon im Kindergartenalter zu erkennen seien.
Aufgabe für die Zukunft sei, mehr Präsenz zu zeigen und weitere Experten für die Gruppe, die kein Verein ist, aufmerksam zu machen. Darüber hinaus reißen die Kontakte untereinander nicht ab. „Wir reden regelmäßig übers Jahr“, sagt die Kinderärztin Schulze, „immer dann, wenn es gebraucht wird.“
Der Interdisziplinäre Arbeitskreis Eppingen ist zu erreichen über Dr. Simone Schulze: 07262/6987.
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