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Firmenjubiläum
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In einer Scheune mit Kuhstall fing alles an: Hohenloher Firma AWS wird 50 Jahre 

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Von der Scheune mit Kuhstall über einen Atomschutzbunker hin zum modernen Firmensitz in Niedernhall: In 50 Jahren hat das Unternehmen AWS einige Veränderungen erlebt.

Willi Arnold (Mitte) mit Sohn Frank (links) und dessen Geschäftspartner Kai Böhmann vor dem Firmengebäude im Gewerbepark Waldzimmern.
Willi Arnold (Mitte) mit Sohn Frank (links) und dessen Geschäftspartner Kai Böhmann vor dem Firmengebäude im Gewerbepark Waldzimmern.  Foto: Ludwig, Tamara

Drei Arbeitskollegen treffen sich in einer alten Scheune mit Kuhstall und gründen dort ein eigenes Unternehmen. Ihr Ziel: Drehteile und Ventile herstellen. Heute würde man wohl von einem Start-up sprechen, was da 1974 in Sindeldorf entstand. Aus den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen – Arnold, Walter und Stahl – formten die Gründer den Firmennamen AWS, der auch 50 Jahre später noch Bestand hat.

Die Wege der Geschäftspartner jedoch trennten sich schnell wieder. Willi Arnold machte alleine weiter. So sei im Gedächtnis vieler Hohenloher aus „Arnold, Walter und Stahl“ einfach „Arnold, Willi, Sindeldorf“ geworden, berichtet Frank Arnold. Der Sohn des Firmengründers leitet inzwischen die Geschicke des Hohenloher Familienunternehmens, das Kunden im In- und Ausland und rund 130 Mitarbeiter hat.

Hier fing alles an: In einer ehemaligen Scheune mit Kuhstall in Sindeldorf gründeten drei Hohenloher das Unternehmen AWS.
Hier fing alles an: In einer ehemaligen Scheune mit Kuhstall in Sindeldorf gründeten drei Hohenloher das Unternehmen AWS.  Foto: Alternativer Fotograf

Hohenloher Firma AWS wird 50 Jahre: Atomschutzbunker als Lager

Obwohl Willi Arnold aus Niedernhall stammt, blieb das Unternehmen dem Standort Sindeldorf viele Jahrzehnte treu. Anfangs arbeitete man parallel in der Scheune und in einem neuen Gebäude am Ortseingang des Dorfes. Später erweiterte man mehrfach – einmal gar um einen Atomschutzbunker, der als Lager diente, wie Frank Arnold schmunzelnd berichtet. Seniorchef Willi Arnold erklärt: „Dafür gab es Zuschüsse von der Regierung.“ Der Kalte Krieg machte es möglich.

Am Standort Sindeldorf wurde AWS über die Jahre mehrfach erweitert, bis man 2017 nach Niedernhall umzog.
Am Standort Sindeldorf wurde AWS über die Jahre mehrfach erweitert, bis man 2017 nach Niedernhall umzog.  Foto: Alternativer Fotograf

1999 gründet AWS zusätzlich zum Standort Sindeldorf ein Werk für Dreh- und Frästeile in Thüringen – die AWS Fertigungstechnik entsteht so als Tochter der AWS Apparatebau. 2007 wird es dem Unternehmen in Sindeldorf zunehmend zu eng und so zieht ein Teil übergangsweise nach Forchtenberg, bis man 2015 mit dem Bau eines neuen Hauptsitzes im Niedernhaller Gewerbepark Waldzimmern begann, der 2017 bezogen wurde. 

AWS entwickelt sich kontinuierlich weiter und wächst

Dass sich AWS über die Jahrzehnte kontinuierlich entwickelt und vergrößert hat, liegt nicht zuletzt am rührigen Firmengründer, dessen Leidenschaft stets das „Tüfteln und Entwickeln“ war, um dann zu schauen, „was der Markt dazu sagt“. Dafür zog es ihn auch immer hinaus zu den Kunden, um vor Ort zu erfahren, was benötigt werde und das dann für diesen Zweck eigens zu konstruieren. Auch heute noch fertigt AWS Fräs- und Drehteile nach den Anforderungen seiner Kunden. Verbaut sind die Teile unter anderem in Narkose- und Beatmungsgeräten in Krankenhäusern oder auch in Beatmungsgeräten der Feuerwehr. Außerdem stellt die Apparatebau-Sparte Ventiltechnik für automatisierte Schankanlagen her, wie auch sogenannte Rückschlagarmaturen, die etwa in Rohrleitungen einen unerwünschten Rücklauf von Wasser verhindern.

„Wenn man sieht, was man bewegen kann, wie die eigenen Entscheidungen zum Erfolg führen, dann macht das Spaß. Zudem hat man jeden Tag neue Herausforderungen, das wird nie langweilig“, sagt Frank Arnold über seine Motivation, den Familienbetrieb fortzuführen. Den Vater freut, „dass es mit meinem Sohn weitergeht“ und er lobt typisch hohenlohisch: „Er macht’s recht gut.“ Die nächste Generation steht derweil in den Startlöchern. „Es sieht gut aus“, sagt Frank Arnold über die beruflichen Ziele seines Sohnes im Unternehmen. Und der stolze Opa lächelt zufrieden.

AWS feiert Jubiläum 

Die Geschäftsführung teilt sich Frank Arnold mit Kai Böhmann, der für die AWS Apparatebau verantwortlich zeichnet. Den 50. Geburtstag feiert das Unternehmen im Kreise von Familie und Mitarbeitern am 19. Oktober. Dabei soll auch die neueste Erweiterung am Standort Niedernhall eingeweiht werden: Eine Lagerhalle mit 1000 Quadratmetern steht kurz vor der Fertigstellung. 

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