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Apfelernte in der Region startet in diesem Jahr früh

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Früher als üblich ist die Lese der Hauptsorten in vollem Gang. Obstbauern in der Region rechnen mit einer durchschnittlichen Ernte, erwarten aber einen guten Absatz.

Karl Giebler zeigt Äpfel der Sorte Elstar. Die Färbung ist schön. Ein Teil der Äpfel in seiner Anlage hat ein wenig unter den Spätfrösten gelitten. Das sieht der Profi an den Frostnasen. Der Laie erkennt das kaum − und schmeckt es vor allem nicht.
Karl Giebler zeigt Äpfel der Sorte Elstar. Die Färbung ist schön. Ein Teil der Äpfel in seiner Anlage hat ein wenig unter den Spätfrösten gelitten. Das sieht der Profi an den Frostnasen. Der Laie erkennt das kaum − und schmeckt es vor allem nicht.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Das Züglein mit den großen grünen Obstkisten als Waggons steht an der Kreuzung nach Verrenberg und wartet, die vielbefahrene Landesstraße überqueren zu können. Die fünf fleißigen Helfer vom Obsthof von Rainer Braun haben dann erst einmal Mittagspause. Knapp sechs Tonnen, erklärt Lesehelfer Patrick Billinger, hat er mit den fünf anderen Helfern gepflückt. Die großen grünen Kisten sind voll, die Helfer müde und durstig.

Die Lese der Hauptsorten sei in vollem Gang, erklärt Kai Bauer, Obstbauberater beim Landwirtschaftsamt im Hohenlohekreis, zuständig für die gesamte Region Heilbronn-Franken. Hitzebedingt habe es so ausgesehen, als ob es noch etwas dauere, bis alle Werte optimal sind. Doch dann sei es recht schnell gegangen, dass der Zuckerwert stimmt ("Der ist super"), dass die Früchte weich werden.

Nur Spätsorten hängen noch an den Bäumen

So seien die Obstbauern mit der Ernte etwas früher dran als sonst, sagt Kai Bauer. "Es werden eigentlich schon die Hauptsorten geerntet." Auch Boskop, Topas und Pinova kommen bereits in die Kisten. Nur Spätsorten wie Braeburn und Fuji lassen noch auf sich warten.

Auch auf den Streuobstwiesen hängen reife Früchte.
Fotos: Yvonne Tscherwitschke
Auch auf den Streuobstwiesen hängen reife Früchte. Fotos: Yvonne Tscherwitschke  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Bauer rechnet mit einer durchschnittlichen Ernte. Der Frost habe jenen Bäumen zugesetzt, die im vergangenen Jahr sehr stark getragen, in diesem Frühjahr aber weniger geblüht hätten, erklärt der Obstbauberater. Bäume, deren Ertrag letztes Jahr nicht so üppig gewesen sei, hätten die Frostnächte gut verkraftet. "Jetzt muss man sehen, wie der Markt auf die kleinen Frostschäden reagiert", sagt Bauer mit Blick auf den Preis. Auch wenn Frostnasen und leichter Schorf den Geschmack nicht beeinträchtigen, wirken sich die kleinen Makel auf den Preis aus. "Ich kenne aber keinen Betrieb mit Totalausfall", sagt Bauer. Die Frostnächte hätten keine spezielle Sorte erwischt, der Umfang des Schadens sei vor allem mit der Lage begründet. "Geschützte Lagen in Waldnähe beispielsweise kamen sehr glimpflich davon."

Keine Spätfröste, dafür zunächst Hitze und Trockenheit

Dunkelrot warten diese Äpfel darauf, auf den Tisch zu kommen.
Dunkelrot warten diese Äpfel darauf, auf den Tisch zu kommen.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Eine der Anlagen von Karl Giebler steht in Friedrichsruhe gegenüber vom Waldrand. Giebler erntet gerade Elstar mit seinen Helfern. Einige Reihen weiter vorne stehen die Gala-Bäume. "Da sind wir Anfang der Woche schon mal durch und machen das nochmal am Wochenende", erklärt Giebler den Ablauf. Er zeigt auf schön gefärbte Äpfel. Die Bäume hätten mit der Hitze und der Trockenheit zu kämpfen gehabt. "Dann haben wir aber doch noch Wasser bekommen", ist er um den Regen froh. Die Spätfröste haben bei ihm nur kleine Schäden hinterlassen, zeigt der Obstbauer einen Apfel mit einer sogenannten Rostnase. Um die zu entdecken, braucht man aber gute Augen.

Hochbetrieb herrscht bei der Baywa in Öhringen, der zentralen Obstannahme für die gesamte Region. Hier liefern Obstbauern von Schwaigern bis Wertheim an. Mit rund 11.000 bis 12.000 Tonnen Tafelobst rechnet Norbert Fischer. 5500 Tonnen lagern in Öhringen, der Rest wird in Kressbronn am Bodensee sortiert und verpackt.

 

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Mostobst

Auch auf den Streuobstwiesen ist Betrieb. Die Keltern vergeben bereits Termine. Und im Kraichgau beispielsweise kann das Mostobst schon beim Raiffeisenmarkt abgegeben werden. Gerhard Geiss vom Raiffeisenmarkt in Meckesheim hatte zum Start mit mehr Betrieb gerechnet. Er glaubt, dass der nun am Montag kommt. Über das Wochenende, so lautet seine Erfahrung, werde vor allem auf kleineren Streuobstwiesen das Obst gesammelt – besonders dann, wenn das Wetter schön ist. Da der Regen gefehlt habe, erklärt Geiss, sei das Gewicht der abgelieferten Früchte etwas geringer als erwartet. Er erklärt: "Wenn jeder Apfel einen Zentimeter weniger Durchmesser hat, dann merkt man das schon." Hochbetrieb an den Mostobst-Annahmestellen ist dann in etwa zwei bis drei Wochen. 

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