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Junge Menschen zeigen Interesse an Vorfahren

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180 Besucher des Frühjahrstreffens des Kreisverbandes der Bessarabiendeutschen

Von Anne Väisänen
Der Bundesehrenvorsitzende Edwin Kelm (links) und Kreisvorsitzender Hugo Adolf betrachten die Ausstellung über die Bessarabiendeutschen.Foto: Anne Väisänen.
Der Bundesehrenvorsitzende Edwin Kelm (links) und Kreisvorsitzender Hugo Adolf betrachten die Ausstellung über die Bessarabiendeutschen.Foto: Anne Väisänen.

Eberstadt - Mit rund 180 Gästen war das Frühjahrstreffen des Vereins der Bessarabiendeutschen, das der Kreisverband Heilbronn zum ersten Mal in der Eberfürsthalle in Eberstadt veranstaltete, sehr gut besucht. Auch aus dem Stuttgarter und Ludwigsburger Raum waren etliche Besucher angereist. Der Verein, der derzeit rund 1600 Mitglieder zählt, sieht es als seine Aufgabe an, die Geschichte und die Gemeinschaft der ehemaligen Bewohner Bessarabiens, das im Süden Russlands liegt, lebendig zu halten.

Auf großes Interesse stieß der Lichtbildvortrag des Bundesehrenvorsitzenden Edwin Kelm aus Möglingen, der über das Leben der einstigen Bewohner in Bessarabien referierte. Eine Lehrstunde in Geschichte erhielten die Zuhörer bei einer Bildschirmschau, bei der Werner Schäfer über die Auswanderung der rund 93 000 Deutschen in den Jahren 1814 bis 1940 berichtete. Ergänzt wurden die beiden Vorträge von einer Ausstellung, bei der Auswanderungslisten und Schautafeln historische Daten und Fakten übersichtlich lieferten.

Auffallend war, wie viele junge Menschen sich für die Geschichte ihrer Vorfahren interessierten. So wie Abiturient Hans-Cornelius Wieber aus Neuenstadt, der mit großem Interesse die Schautafeln über die ehemaligen 163 deutschen Dörfer in den heutigen sowjetischen Republiken Moldau und Ukraine studierte. „Mein Vater betreibt Familienforschung,“ erzählte er; die Geschichte über das Leben in Bessarabien hat er von seinen Großeltern erzählt bekommen.

Lange Schlangen bildeten sich derweil im kleinen Saal der Eberfürsthalle, wo Dr. Hugo Knöll aus Esslingen in nur wenigen Minuten interessierten Besuchern einen Familienstammbaum erstellte. Einzig der Name des Vaters oder Großvaters reichte aus, und die Besucher hielten eine Familienurkunde in der Hand. Seine Datenbank umfasste 350 000 Namen. Mancher Stammbaum reichte gar bis ins 16. Jahrhundert zurück. „Die Reaktionen der Besucher sind frappierend“, erzählte Knöll über den Aha-Effekt mancher Besucher.

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